LDR-Brachytherapie des Prostatakarzinoms

Eine alternativ innovative Behandlungsmethode der Urologie und Strahlentherapie stellt die sogenannte LDR-Brachytherapie - permanente Seedimplantation dar. In einer einmaligen Sitzung werden über Hohlnadeln Mini-Strahler-Implantate, sog. „Seeds" hochpräzise in der Prostata platziert und eine punktgenaue Bestrahlung gewährleistet. Da die Reichweite der Strahlung im Gewebe jedoch nur wenige Milimeter beträgt , wird das umliegende Gewebe weitestgehend geschont.

Die Therapie ist eine interdisziplinäre Maßnahme, die in enger Zusammenarbeit zwischen Urologen, Strahlentherapeut und Strahlenphysiker erfolgt. Sie wird bevorzugt in Vollnarkose durchgeführt. Mittels Ultraschall erfolgt während der Narkose eine dreidimensionale Rekonstruktion der Prostata und anhand des Ultraschallbildes wird eine Strahlendosisplanung mit optimaler Dosisverteilung computergestützt berechnet.

Dies ermöglicht eine Anpassung der Strahlendosis und des bestrahlten Volumens an den Tumor. Entsprechend dem Bestrahlungsplan werden Hohlnadeln mit den Seeds beladen und unter ständiger Ultraschall und Röntgenkontrolle mit geringen Abweichungen an den berechneten Stellen in der Prostata abgelegt.

Hierdurch wird eine an jeden Patienten angepasste und streng „individualisierte personalisierte Strahlen-Krebstherapie" erreicht. Das Ergebnis wird ca. 4 Wochen nach der Implantation kontrolliert. Die Lage der Seeds wird dabei im Computertomogramm erfasst und die Bestrahlungsverteilung dokumentiert.

Die Heilungsraten beim lokalisierten Prostatakarzinom sind Dank der hohen Genauigkeit dieses Verfahrens und der technischen Weiterentwickung genau so hoch wie bei der Operation. Aus diesem Grund ist die permanente LDR-Brachytherapie gemäß allen nationalen und internationalen Leitlinien neben der Radikaloperation und der externen Bestrahlung eine empfohlene Therapieoption für die frühen Stadien des Prostatakrebsleidens.

Die geringe Invasivität der Seedimplantation und die langsame Verabreichung der biologisch wirksamen Dosis über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten führen zu niedrigen Raten von Nebenwirkungen, die wiederum sehr stark abhängig sind von der individuellen Strahlensensibilität. Häufig sind lediglich vorübergehende Entzündungsreaktionen der unteren Harnwege mit einer zunächst verstärkten Harndransymptomatik.

Strahlenbedingte Veränderungen des Enddarmes und der Harnblase sind im Vergleich zur externen Strahlentherapie selten. Kontinenzprobleme treten bei weniger als 1% der Patienten auf. Die Potenz bleibt bei der Seedimplantation kurzfristig unverändert; im weiteren Verlauf kann es jedoch zu einer Abnahme der sexuellen Leistungsfähigkeit kommen.

Die permanente LDR-Brachytherapie sehen wir nach mehr als 15 jähriger Erfahrung und ca. 350 selbstbehandelten Patienten als eine sichere und schonende Therapie der frühen Formen des Prostatakrebses an.

schematische Darstellung der Brachytherapie

 

Röntgenbild nach Ablage der Strahler (Seed´s) in der Prostata


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